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 Heinrich-Kemmner-Halle, Walsrode
mit Clemens Bittlinger und Carlos Martínez
Pantomime & Chanson mit dem Pantomimen Carlos Martinez, dem Liedermacher Clemens Bittlinger und dem Pianisten David Plüss.
fre, 2025-11-14
                                    Insläpp: 18:30 
                                    Start: 19:30 
                                                                    
                            
Heinrich-Kemmner-Halle
                                    GRZ Krelingen e.V. Krelingen 210
                                    DE-29664 Walsrode                                
Veranstaltet von:
GRZ Krelingen e.V.
                                Infos und Kontakt  
                            
Die Bühne ist leer. Aufgeräumt. Nichts steht herum. Ein Keyboard und eine Gitarre auf der linken Seite. Aufgeräumt. Der Pantomime, der Liedermacher und der Pianist begegnen einander auf dieser Bühne. „Aufgeräumt“ heißt das Konzertprogramm, das sie gemeinsam gestalten.
Und sie räumen richtig auf: den Keller, den Schreibtisch, den Speicher und vor allem im Kopf. Sie räumen auf mit Vorurteilen, schneiden ab die alten Zöpfe und ordnen neu den Kopfsalat. Dies alles geschieht mit einer humorvollen Leichtigkeit und dem nötigen Tiefgang. Man darf gespannt sein.
Manch einer mag ihn eher provokant als Rockpfarrer bezeichnen, andere beschreiben ihn pragmatisch als Liedermacher - er kann mit beiden Charakterisierungen leben. Clemens Bittlinger ist evangelischer Pfarrer, Kommunikationswirt und eben Musiker. Die Musik ist seine frühe Leidenschaft. Seit mehr als drei Jahrzehnten gelingt es ihm, diese professionell mit seinem Pfarrberuf (Beauftragter für Mission & Ökumene) zu verbinden.
Virtuose der leisen Töne 1955  wird  Carlos  Martínez  als  Ältester  von  vier  Geschwistern  in  Asturien (Spanien)  geboren.  Zusammen  mit  seiner  Familie  zieht  er  als  12-Jähriger nach  Barcelona,  der  pulsierenden  Hauptstadt  Kataloniens,  wo  sein  Vater  Arbeit gefunden hat und der Künstler bis heute seinen Lebensmittelpunkt hat.  
Die Liebe zur Schauspielerei entdeckt Carlos Martínez als Jugendlicher in der Laientheatergruppe   seines   Wohnquartiers.   Nach   dem   offiziellen   Schulabschluss  schlägt  er  zunächst  eine  Berufslaufbahn  als  Mechaniker  ein,  widmet  aber  seine  ganze  Freizeit  dem  Theater,  nimmt  Schauspielunterricht  und schreibt sich für einen Fernkurs in Theologie ein. 
1980  tritt  er  in  die  Pantomimenschule  Taller  de  Mimo  y  Teatro  Contemporaneo  ein  und  wechselt  ein  Jahr  später  an  die  Schauspielschule  El  Timbal. Die  positive  Resonanz  auf  die  ersten  Solo-Auftritte bestätigt  ihn  darin,  dass die Pantomime unerschöpfliche Möglichkeiten birgt, als Spiegel der menschlichen  Seele  die  Zuschauer  zutiefst  zu  berühren.  Um  dieses  Potenzial  weiterzuentwickeln, beschließt Carlos Martínez 1982, künftig nur noch für das Theater zu leben.  
Er  perfektioniert  seine  Schauspielkünste  weiter  bei  Manuel  Carlos  Lillo  und Jorge  Vera  und  vertieft  sein  Gespür  für  dramatische Geschichten  bei  der Shakespeare-Spezialistin  Christine  Adaire.  Die  holzschnittartige  Ausdruckskraft  der  Pantomime  fasziniert  ihn,  und  er  bleibt  dabei:  Ganz  ohne  Sprache, ohne  Requisiten  und  ohne  Firlefanz  erobert  er  seine  Zuschauer  und  zaubert mit sparsamen Gesten Geschichten in ihren Kopf. Nicht das Spektakel ist sein Metier, sondern er hält sein Publikum mit unwiderst ehlicher Stille in Atem, bis endlich die erlösenden Lacher aus den Zuschauerreihen erklingen. Die Fantasie seines Publikums zu beflügeln, beflügelt auch ihn, den Künstler. 
David Plüss, in der Schweiz geboren, lebt und arbeitet als Komponist, Arrangeur, Produzent, Keyboarder und Pianist in einem vielfältigen kulturellen Umfeld. Über 350 CDs ganz unterschiedlicher Künstler hat er als Produzent und Musiker betreut. Vom Kindermusical über Pop- und Rock-Produktionen bis hin zu von Klassik inspirierter Musik. Seine Kreativität und stilistische Bandbreite prägte auch die Bühnenprojekte renommierter Liedermacher, Instrumentalisten, Chöre und Schauspieler. Das "Stuttgarter Theater der Bilder", die Schweizer Mimen- und Tanzgruppe "Iris", die englische "Springs Dance Company" und das "Theater für den Kanton Zürich" zum Beispiel. 1999 war David Plüss musikalisch verantwortlich für die Abschlussveranstaltung des 21. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Stuttgart und 2001 für die Eröffnung des 22. DEKT in Frankfurt.
Spannend, musikalisch bildreich, sensibel, von spielerisch hohem Niveau - das sind die Attribute des David Plüss, der für etliche der berühmtesten deutschsprachigen christlichen Interpreten am Piano sitzt: Clemens Bittlinger, Jonathan Böttcher, Gerhard Schöne, Markus Dolder. Aber auch Steven Kimbrough und Jessy Dixon aus den USA, oder der spanische Pantomime Carlos Martinez profitierten von ihm. Stilbildend geworden sind David Plüss' Arrangements für die Instrumentalsolisten Hans-Jürgen Hufeisen (Blockflöte), Bettina Alms (Blockflöte), Helmut Kandert (Marimba), Yves Dobler (Saxofon/Flöte), Uwe Steinmetz (Saxofon) u.v.m.
David Plüss "pur" ist seit vielen Jahren auf Instrumental-Alben zu hören, die musikalischen Gemälden gleichen. Die ihre Zuhörer zu einem ruhigen, genussvoll nachdenklichen Spaziergang durch faszinierende Klang-Galerien einladen. Nie aufdringlich und schrill, aber immer eindrücklich und aussagestark. An keiner Stelle banal, sondern in jedem Takt herausfordernd. "Musik ist eine Stimme des Herzens", sagt David Plüss, "und wo diese Stimme gehört wird, findet sie auch Heimat".