Virtuose der leisen Töne 1955  wird  Carlos  Martínez  als  Ältester  von  vier  Geschwistern  in  Asturien (Spanien)  geboren.  Zusammen  mit  seiner  Familie  zieht  er  als  12-Jähriger nach  Barcelona,  der  pulsierenden  Hauptstadt  Kataloniens,  wo  sein  Vater  Arbeit gefunden hat und der Künstler bis heute seinen Lebensmittelpunkt hat.  
Die Liebe zur Schauspielerei entdeckt Carlos Martínez als Jugendlicher in der Laientheatergruppe   seines   Wohnquartiers.   Nach   dem   offiziellen   Schulabschluss  schlägt  er  zunächst  eine  Berufslaufbahn  als  Mechaniker  ein,  widmet  aber  seine  ganze  Freizeit  dem  Theater,  nimmt  Schauspielunterricht  und schreibt sich für einen Fernkurs in Theologie ein. 
1980  tritt  er  in  die  Pantomimenschule  Taller  de  Mimo  y  Teatro  Contemporaneo  ein  und  wechselt  ein  Jahr  später  an  die  Schauspielschule  El  Timbal. Die  positive  Resonanz  auf  die  ersten  Solo-Auftritte bestätigt  ihn  darin,  dass die Pantomime unerschöpfliche Möglichkeiten birgt, als Spiegel der menschlichen  Seele  die  Zuschauer  zutiefst  zu  berühren.  Um  dieses  Potenzial  weiterzuentwickeln, beschließt Carlos Martínez 1982, künftig nur noch für das Theater zu leben.  
Er  perfektioniert  seine  Schauspielkünste  weiter  bei  Manuel  Carlos  Lillo  und Jorge  Vera  und  vertieft  sein  Gespür  für  dramatische Geschichten  bei  der Shakespeare-Spezialistin  Christine  Adaire.  Die  holzschnittartige  Ausdruckskraft  der  Pantomime  fasziniert  ihn,  und  er  bleibt  dabei:  Ganz  ohne  Sprache, ohne  Requisiten  und  ohne  Firlefanz  erobert  er  seine  Zuschauer  und  zaubert mit sparsamen Gesten Geschichten in ihren Kopf. Nicht das Spektakel ist sein Metier, sondern er hält sein Publikum mit unwiderst ehlicher Stille in Atem, bis endlich die erlösenden Lacher aus den Zuschauerreihen erklingen. Die Fantasie seines Publikums zu beflügeln, beflügelt auch ihn, den Künstler.