Jonathan Böttcher „Einmalig“

Wieso ein Konzertprogramm „Einmalig“ nennen? Weil es einmalig gut oder einmalig schlecht ist? Wohl kaum. Eher schon, weil es – wie jedes Konzert – unwiederholbar und deshalb einmalig ist. Aber wenn das auf jedes Konzert zutrifft, dann ist das beinahe schon wieder nicht einmalig.

Warum also trotzdem „Einmalig“?

„Einmalig“ kann man nicht einpacken und nach Hause tragen. Es gibt die Songs nämlich (noch) nicht auf CD. Sie stehen auch nicht auf irgendeinem Portal zum Download bereit. Es gibt sie nur als Live-Erlebnis – und dann als Erinnerung an das, was unser Herz erreicht hat.

„Einmalig“ ist also eine Herzensangelegenheit. Und eine Sammlung musikalischer Kostbarkeiten. Die allermeisten Songs sind erst in den letzten Jahren entstanden. Sie erinnern an Lebensthemen – „woher, wozu, wohin“, und sie sind geprägt von der Sorgfalt des Alters, die der Einsicht in die Begrenztheit der eigenen Lebenszeit entspringt. Das eröffnet eine neue Sicht auf das Wesentliche.

„Einmalig“ erzählt von Lebensthemen. Die Titel sind nicht ausschließlich autobiografisch, aber sie sind allesamt authentisch  – geprägt von großer Ehrlichkeit. ‚Der Tag des Aufbruchs, und „Die sogenannte letzte Reise“ thematisieren letzte Abschiede. „Liebe, die bleibt“, fragt nach dem Ertrag eines Menschenlebens, und das „Liebeslied für alte Leute“ ist durchaus als Ermutigung zu verstehen, Worte zu finden, bevor es zu spät ist. „Wunder geschehen“ – wer könnte das besser sagen als jemand, der auf Erlebtes zurück blicken kann, und die ‚Insel mit dem Boot dort am Steg‘ ist Sehnsuchtsort für das, was schon ist und auch für das was noch kommt: „Mein Paradies“.